Nun liegt eine Woche Skype-Unterricht hinter mir. Ich war nach anfänglicher Skepsis doch sehr überrascht, wie gut es gelaufen ist. Ich habe 31 Einzelschüler und zwei Zweiergruppen unterrichtet. Das waren mehr als sonst, da fast niemand aufgrund von Krankheit oder anderer Termine abgesagt hatte. Waren ja alle zu Hause! Auch die Übertragungsqualität war in den allermeisten Fällen akzeptabel bis gut. Sicher ist technisch und praktisch noch viel Luft nach oben, aber alles in allem bin ich jetzt sehr motiviert, den Unterricht – solange die Schulen geschlossen sind – auf diese Art und Weise fortzuführen.

Ich habe mir lange überlegt, wie ich den Unterricht online technisch und praktisch umsetzen kann. Ich wollte einerseits gute Video- und Audioqualität und andererseits sollte es für meine Schüler möglichst einfach sein. Ich habe mich daher für Skype (Live Bildübertragung) und Whatsapp (Datenaustausch und Chat) entschieden. Whatsapp nutzt bereits praktisch jeder und Skype kennt jeder. Skype ist bezüglich Video-Chat im Gegensatz zu Whatsapp zudem auch Rechner gestützt. Das ist gerade für mich deutlich angenehmer, da ich so mit großem Bildschirm und externem Mikrofon arbeiten kann. Um eine gute Lichtsituation zu schaffen, habe ich aus meinem Fotografen Fundus zwei regelbare LED Lampen mit Reflektorschirm genutzt. Um den Schülern gerade im Keyboard- und Klavierunterricht ein gutes Bild zu liefern, arbeite ich mit einer zweiten Kamera von oben als Draufsicht auf die Tastatur.

Die Kamera schalte ich dann bei Bedarf um. Mit diesem Setup ist es mir auch möglich, während des Unterrichts praktisch in Echtzeit ein kurzes Lehrvideo in hoher Qualität zu machen und per Whatsapp zu verschicken. Dazu nutze ich die Software OBS.

Die Welt steht still, die Schulen haben zu und wir bleiben zu Hause … und unterrichten trotzdem! Denn innerhalb der Familien steht nichts still. Kinder wollen weiterhin gefordert und gefördert werden. Und dazu möchten wir Musikdozenten einen Beitrag leisten.